Annotationsbuch

Annotationsbuch
worin
die Einkünfte des Küsters
notirt werden
pro1836

Original

Die Seiten dieses Buches (19,8 x 17,5 cm) sind zwischen blaue Pappdeckel gebunden. Auffällig ist die mit breiteren weißen Streifen verstärkte Bindung (so wie auch der Generalbass). Es handelt sich um Auflistung der Einnahmen des Küsters aus den Bauerschaften in der Zeit von 1836 bis 1855. Das Buch wurde also häufig benutzt und ist etwas verschmutzt. Ein Bücherwurm hat sich vom vorderen zum hinteren Buchdeckel durch alle Seiten gefressen.

Die Specification der ersten Seite zählt auf was der Küster bekam:

Diejenigen Gemeindeglieder, welche mir auf heil. 3 Könige halbe Schweinsköpfe, Mettwürste, auf Ostern Eier, auf Sct Johanni Käse und auf Martini 1836 Roggen geben müssen.

Original

Darunter folgen die Namen der Bauern mit den Ortschaften, in denen sie wohnen, daneben 4-6 Spalten, in denen verzeichnet wurde wer wie viel zu liefern hatte. Die Menge stand wohl fest und wurde abgestrichen wenn geliefert war.

Neben Dinker (zu dem später auch immer Dorf-Welver kommt) gehörten Nateln und Berksen, Vellinghausen, Eilimsen, Auf=Hamm, Nord-Dinker und Vöckinghausen zu den Dörfern, aus denen seinen Einnahmen kamen. Neben den oben genannten Naturalien handelte Dahlhoff aber auch anderes aus:

N.B. Vom Schulze zum Westen habe ich pro Mart 1838 et 1839 1 Mütte Sack Bohnen erhalten

Original

In den späteren Jahren liest man zunehmend, dass einzelne Bauern sich freikauften, also mit Geld statt Naturalien bezahlten, so zum Beispiel:

1851 N.B. der Herr von Michels bezahlt von Mart 1851 an für das halbe Mütte Roggen 25 Sgr 6 Pf in Gelde

Original

Am Ende des Buches gibt es 10 leere Blätter, von denen nur die erst und die letzte Seite eingescannt wurden (die Seitenzählung hier entspricht den tatsächlichen Seiten, es fehlen also die Seiten 166-183). Danach folgt ein letztes Blatt mit Eintragungen zur Umwandlung von Reallasten in Geldrente.

Getreide wurde bis ins 19. Jahrhundert noch nach Volumen bemessen, in gestrichen gefüllten Maßgefäßen. 1 Malter entsprach 3 Mütte, wobei die Maße sich je nach Region unterschieden. In Attendorn (Sauerland) entsprach ein Malter ca. 202 Liter. Man kann annehmen, dass die Einheit in Dinker sehr ähnlich gewesen sein wird.